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Alberto Giacometti

Borgonovo/Schweiz 1901 - Chur 1966


Alberto Giacometti wird am 10.10.1901 im schweizerischen Borgonovo als Sohn des neoimpressionistischen Malers Giovanni Giacometti geboren. 1919 beginnt er in Genf ein Kunststudium an der École des Beaux-Arts sowie an der École des Arts Industriels. 1922 geht Alberto Giacometti nach Paris, wo er biss 1925 an der Académie de la Grande Chaumière die Bildhauerklasse von Antoine Bourdelle besucht.
Ab 1925 bezieht er gemeinsam mit seinem Bruder Diego ein Atelier in Paris. In den folgenden Jahren lernt Giacometti an den Beispielen der postkubistischen Bildhauerei, etwa von Jacques Lipchitz und Constantin Brancusi, selbst großzügiger und plastisch-räumlicher zu arbeiten. Ab 1925 orientiert sich Alberto Giacometti auch an der plastischen Kunst der Naturvölker, wie an dem im Jahr 1925 entstandenen Torso abzulesen ist.
Ab 1926 entstehen die "Plates" – abgeflachte Figuren in dünner Scheibenform, so etwa das Werk Femme-cuiller von 1926-27, mit nahezu glatter Oberfläche, auch Gips oder in Marmor umgesetzt. Mit diesen Arbeiten erregt Alberto Giacometti auch die Aufmerksamkeit des Pariser Surrealisten-Kreises. Er schließt sich ihnen vorübergehend an, nimmt auch an deren Ausstellungen teil, bis es 1934 zum Bruch kommt. In dieser Zeit entstehen surrealistische Plastiken und auch Zeichnungen.
In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre arbeitet Alberto Giacometti an Kopfstudien. Seine Figuren werden immer kleiner, mitunter nur zentimetergroß. Daneben entstehen Gemälde und Zeichnungen, das malerische Werk ist für ihn später durchaus von gleichrangiger Bedeutung. Seinen Lebensunterhalt verdient sich Alberto Giacometti gemeinsam mit seinem Bruder Diego Giacometti mit Entwürfen für Lampen und Möbel, die sie für den Pariser Innendekorateur Jean-Michel Frank anfertigen.
Die Kriegsjahre 1939-45 verbringt Alberto Giacometti in Genf. Dann kehrt er nach Paris zurück, wo nun dünne, fasst masse- und gewichtslose sowie gelängte Figuren aus Bronze entstehen, deren Magerkeit noch verstärkt wird durch einen vergleichsweise kompakten Unterbau, auf den Giacometti die Gestalten setzt. Alberto Giacometti findet zu seinem so unverwechselbaren Stil, verleiht durch die Reduktion und die ungeheure Verdichtung seinen Figuren ein Höchstmaß an Ausdruck. Das Verhältnis zwischen Figur und Raum wird zum Kernthema der künstlerischen Arbeit.
1948 findet in New York in der Pierre Matisse Gallery die erste Einzelausstellung statt, in der die stabdünnen Plastiken zu sehen sind. Sie wird zum großen Erfolg und bringt den künstlerischen Durchbruch.
1958-65 entsteht die Folge von 150 Lithografien "Paris sans fin". Das malerische Werk beinhaltet zahlreiche Bildnisse seines Bruders, seiner Frau und von Freunden, Landschaften, Stillleben sowie Atelierbilder. Vorherrschend besonders in den Bildnissen ist auch hier das Spannungsverhältnis der schlanken Gestalt zu Fläche und Bildraum.
Alberto Giacometti stirbt am 11.1.1966 in Chur.


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